Ca. die Hälfte der gesamten österreichischen Bevölkerung
steht im Erwerbsleben. 2019 waren rund 4,4 Mio. erwerbstätig und rund 205.000 arbeitslos, gemessen nach internationalen Definitionen. Im
Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in Österreich um
7,0% gesunken, wobei die stärksten Rückgänge in der Steiermark (-19,4%)
gefolgt von Salzburg (-14,1%) und dem Burgenland (-12,9%) zu verzeichnen
waren. Einzig in Niederösterreich gab es 2019 einen Anstieg der Arbeitslosen
von 7,1%. Die meisten Erwerbstätigen wohnten 2019 in Wien (rund 876.000) und Niederösterreich
(rund 823.000); im Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung zwischen
15 und 64 Jahren (Erwerbstätigenquote) lag Wien auf Grund vieler Personen in
Ausbildung mit 67,1% allerdings an letzter Stelle. Die durchschnittliche
Erwerbstätigenquote lag 2019 in Gesamtösterreich bei 73,6%. Besonders
deutlich ist seit 1995 die Beschäftigung in Tirol gestiegen (+29,2%).
Die Arbeitslosenquote
(internationale Definition) ist traditionell in Wien am höchsten, wo
sie 2019 einen Wert von 9,3% erreichte. Die niedrigste Arbeitslosenquote
wird in Tirol (2,1%), Salzburg (2,4%) und Oberösterreich (2,9%)im Jahr
2019 registriert.
Beim Bruttoregionalprodukt (BRP) gab es im Jahr 2018 in allen Bundesländern
Zuwächse, wobei diese in den Regionen unterschiedlich stark ausgeprägt
waren. Die Bundesländer verzeichneten gegenüber dem Vorjahr reale
Wachstumsraten zwischen +3,8% (Kärnten) und +1,3% (Burgenland). Über
dem Österreichschnitt von +2,4% lagen auch noch Niederösterreich (+3,2%)
und Steiermark (+2,7%). Das Wirtschaftswachstum in Oberösterreich entsprach
mit +2,4% genau jenem Österreichs. Unter dem österreichischen Durchschnitt
entwickelte sich die Wirtschaftsleistung in Vorarlberg (+2,2%), Salzburg
+2,1%), Wien (+2,0%) und Tirol (+1,7%).
Auf der Verteilungsseite zeigten die Ergebnisse für
die österreichischen Regionen folgendes Bild: Die nominellen Wachstumsraten
des verfügbaren
Einkommens der privaten Haushalte bewegten sich im Jahr 2018
zwischen +3,9% in Oberösterreich und je +3,2% in Wien, Kärnten und
Burgenland – bei einem gesamtösterreichischen Zuwachs von +3,5%.
Überdurchschnittliche nominelle Einkommenszuwächse erzielten neben
Oberösterreich auch die privaten Haushalte in Tirol (+3,8%), in Vorarlberg
und Niederösterreich (je +3,7%) und in der Steiermark (+3,6%). Die
privaten Haushalte in Salzburg (+3,3%) lagen etwas unter dem Österreichschnitt.
Um die Regionen untereinander vergleichen zu können,
stellt man das BRP bzw. das verfügbare Einkommen in Relation zur Bevölkerung
in der jeweiligen Region dar. Während das Bruttoregionalprodukt die
Wirtschaftsleistung am Arbeitsort misst, messen die Konten der privaten
Haushalte das verfügbare Einkommen in jener Region, in der diese ihren
Wohnsitz haben. Mit einem BRP je Einwohner von 52.400 Euro lag Salzburg 2018 an der Spitze,
gefolgt von Wien (51.000 Euro), Vorarlberg (48.500 Euro), Tirol (46.100
Euro) und Oberösterreich (44.600 Euro). Unter dem Österreichschnitt
(43.600 Euro) lagen die Steiermark (40.000 Euro), Kärnten (37.200 Euro),
Niederösterreich (36.500 Euro) und als Schlusslicht weiterhin das Burgenland
(30.700 Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass es in der Bundeshauptstadt
Wien unter anderem durch einen hohen Anteil von Einpendlern und Einpendlerinnen
zu einem hohen BRP je Einwohner kommt, während das BRP je Einwohner
in Auspendlerregionen (zum Beispiel Burgenland) ein relativ niedriges
Niveau aufweist.
Bei der Betrachtung des verfügbaren Einkommens je Einwohner ist generell festzuhalten,
dass die Bundesländerniveaus – im Vergleich zu jenen des BRP je Einwohner
– näher beieinanderliegen. Das höchste verfügbare Einkommen je
Einwohner verzeichneten 2018 die Vorarlberger Haushalte mit 25.600 Euro.
Danach folgten die Bundesländer Niederösterreich mit 25.300 Euro,
sowie Salzburg und Burgenland mit je 24.900 Euro. Wien lag hinsichtlich
des verfügbaren Einkommens je Einwohner mit 23.000 Euro an letzter
Stelle hinter Kärnten mit 23.800 Euro und Tirol und der Steiermark
mit je 24.100 Euro. Die privaten Haushalte in Oberösterreich lagen
mit 24.500 Euro geringfügig über dem österreichischen Durchschnitt
von 24.300 Euro. Betrachtet man das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer (bezogen auf den Arbeitsort)
lag 2017 erneut Wien mit 50.000 Euro deutlich an der Spitze, gefolgt
von Vorarlberg (45.700 Euro) und Oberösterreich (44.700 Euro). Auf
den hinteren Rängen sind wiederum das Burgenland mit 37.900 Euro und
die Bundesländer Kärnten, Steiermark, Tirol und Niederösterreich
mit Werten zwischen 42.300 Euro und 42.800 Euro zu finden.
Die höchsten regionalen Forschungsquoten im Bundesländervergleich verzeichneten
2017 die Steiermark (4,87% des BRP), Wien (3,60% des BRP) und Oberösterreich
(3,46% des BRP).
Mit rund 21% oder 6.382 Betrieben stellte Oberösterreich
2018 den größten Anteil an Industriebetrieben (ÖNACE 2008 B bis E) in Österreich. Dabei
lag Oberösterreich mit einer Betriebsdichte von 4,3 Industriebetrieben
pro 1.000 Einwohner an dritter Stelle hinter Vorarlberg (5,1) und Salzburg
(4,6), aber deutlich über dem österreichischen Durchschnitt von 3,5
Industriebetrieben pro 1.000 Einwohner. Mit rund 184.000 Erwerbstätigen
oder 24,4% war 2018 in Oberösterreich der größte Teil der Erwerbstätigen
in der Industrie beschäftigt, gefolgt von Niederösterreich mit 140.894
(18,7%) und der Steiermark mit 122.583 (16,2%) Erwerbstätigen. Mit
22.413 Erwerbstätigen oder 3,0% bildete das Burgenland das Schlusslicht
dieser Aufstellung. Die oberösterreichische Industrie erwirtschaftete
im Jahr 2018 eine Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen von 19,2
Mrd. Euro und leistete damit 25,2% des gesamtösterreichischen Industrievolumens
von 76,3 Mrd. Euro. Mit 13,2 Mrd. Euro bzw. 12,4 Mrd. Euro erzielten
Niederösterreich und die Steiermark 2018 den zweit- bzw. drittgrößten
Anteil an der gesamtösterreichischen industriellen Bruttowertschöpfung.
Die regionale Verteilung der rund 37.200 österreichischen Baubetriebe
(ÖNACE 2008: F) gestaltet sich 2018 wie folgt: Niederösterreich wies
mit 18,2% die größte Zahl an Baubetrieben auf, gefolgt von Wien (16,7%)
und Oberösterreich (15,5%). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der
Verteilung der Erwerbstätigen im Bauwesen im Jahr 2018. Hier stellt
Oberösterreich den größten Teil mit 19,4%, gefolgt von Niederösterreich
(17,4%) und Wien (15,1%). Die durchschnittliche Zahl an Baubetrieben
pro 1.000 Einwohner lag 2018 österreichweit bei 4,2. Die höchste Dichte
an Baubetrieben (Baubetriebe pro 1000 Einwohner) gab es 2018 in Salzburg
(5,4) gefolgt von Burgenland und Tirol (je 5,3). Betrachtet man die
Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen im Jahr 2018, so leisteten
die Baubetriebe in Oberösterreich mit 4,4 Mrd. Euro sowie in Wien und
in Niederösterreich mit je 4,0 Mrd. Euro zusammen mehr als die Hälfte
der österreichischen Bruttowertschöpfung im Bauwesen (ÖNACE 2008
F), die insgesamt 23,1 Mrd. Euro betrug.
Hinsichtlich der Zahl der Handelsbetriebe (ÖNACE 2008: G) lag 2018 Niederösterreich
mit 15.720 Betrieben hinter Wien (16.152 Betriebe) an zweiter Stelle
gefolgt von Oberösterreich mit 13.320 Betrieben. Die meisten Erwerbstätigen
im Handel finden sich in Niederösterreich (20,5%), Wien (19,4%) und
Oberösterreich (16,3%). Die höchste Dichte an Handelsbetrieben war
in Salzburg mit 11,2 Handelsbetrieben pro 1.000 Einwohner zu finden,
gefolgt von Niederösterreich mit 9,4. Schlusslicht bildete hier Wien
mit 8,5 gefolgt von der Steiermark mit 8,6 Betrieben pro 1.000 Einwohner.
2018 erwirtschaftete Wien mit einer Bruttowertschöpfung von 10,6 Mrd.
Euro alleine 26,6% des österreichischen Gesamtvolumens im Handel.
Die Regionaldaten der österreichischen Außenhandelsstatistik
zeigen folgendes Bild: Im Zeitraum Jänner bis Dezember 2019 wurden
nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 157,97 Mrd. Euro nach
Österreich eingeführt. Mit einem Wert von 38,43 Mrd. Euro hatte Wien
in diesem Zeitraum den höchsten Anteil (24,3%) an den gesamtösterreichischen
Einfuhren, gefolgt von Oberösterreich (29,58 Mrd. Euro bzw. 18,7%)
und Niederösterreich (27,08 Mrd. Euro bzw. 17,1%). Die Ausfuhr von
Waren aus Österreich belief sich in der Berichtsperiode auf 153,79
Mrd. Euro. Ein Viertel (40,12 Mrd. Euro bzw. 26,1%) der Ausfuhren entfielen
dabei auf Oberösterreich. Die Steiermark war mit 26,10 Mrd. Euro bzw.
17,0% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von
Niederösterreich (22,53 Mrd. Euro bzw. 14,7%). Auch
im Jahr 2019 steht Tirol mit rd. 49,9 Mio. Nächtigungen unter den Bundesländern
Österreichs an der Spitze der österreichischen Tourismuswirtschaft, wobei der Anteil an
den Gesamtnächtigungen (152,7 Mio.) rund ein Drittel beträgt (32,7%).
Rund ein Fünftel der Nächtigungen wurde im Bundesland Salzburg verzeichnet
(19,6%), gefolgt von Wien mit 11,5%. Dementsprechend weisen Tirol und
Salzburg besonders hohe Tourismusintensitäten (= Übernachtungen je
Einwohnerin bzw. Einwohner) auf (66 bzw. 54 Nächtigungen je Einwohnerin
bzw. Einwohner), während in den bevölkerungsreichsten drei Bundesländern
Niederösterreich (5), Oberösterreich (6) und Wien (9) die Tourismusintensität
vergleichsweise gering ist. Eine Analyse der Verteilung der Anzahl der Beherbergungsbetriebe (ohne Campingplätze)
nach Bundesländern zeichnet ein ähnliches Bild: Von den rd. 68.000
Beherbergungsbetrieben sind mehr als ein Drittel in Tirol (33,1%) zu
finden, mit Abstand gefolgt von Salzburg und Kärnten mit 17,6% bzw.
12,7% der Betriebe. Im Durchschnitt zählt ein österreichischer Beherbergungsbetrieb
17 Gästebetten. Nach Bundesländern zeigt sich, dass die Bettenzahl
je Betrieb mit 22 in Niederösterreich am höchsten ist, die kleinsten
Betriebe mit durchschnittlich 14 Betten sind in Kärnten zu finden. Die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer bewegt sich im Jahr 2019 zwischen
2,2 Tagen in Wien und 4,1 Tagen in Kärnten; über dem Österreichschnitt
von 3,3 Tagen liegen zudem Tirol (4,0 Tage) Salzburg (3,7 Tage) und Vorarlberg
(3,7 Tage), während die Steiermark (3,1 Tage), das Burgenland (2,8 Tage),
Oberösterreich (2,6) Tage und Niederösterreich (2,4 Tage) unterdurchschnittliche
Verweildauern aufweisen.
Bei der Abfrage, Auswertung und Interpretation der
einzelnen Daten, ersuchen wir Sie auch die Besonderen Hinweise zu den Daten (Reiter „Hinweise/Hilfe“)
zu beachten. Detaillierte Ergebnisse und Informationen zu einzelnen
Statistiken erhalten Sie im Zweig Statistiken.