Die Grundidee einer NAMEA („National Accounting Matrix including Environmental Accounts“) besteht darin, die Auswirkungen gesellschaftlichen Handelns auf die Umwelt aufzuzeigen. Zu diesem Zweck sind die Klassifikationen von wirtschaftsbezogenen und umweltbezogenen Daten soweit zusammenzuführen, dass eine direkte Gegenüberstellung von Parametern aus beiden Bereichen möglich ist. Mittels einer einheitlichen Gliederung nach Wirtschaftsbereichen (ÖNACE Klassifikation) und Privaten Haushalten sollen üblicherweise verwendete Wirtschaftsindikatoren, wie z. B. der Produktionswert oder Erwerbstätige, mit den umweltbezogenen Materialflüssen und/oder den umweltbezogenen Aufwendungen des jeweiligen Bereiches zusammengeführt werden. Ziel ist es, die externen Umwelt- und Sozialkosten den Verursachern im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zuzuweisen. Solche Gegenüberstellungen verschieben den Fokus von den Wirtschaftsergebnissen auf die umweltrelevanten Daten.
In ihrer einfachen Form werden bestimmte umweltbezogene Daten einzeln betrachtet, wie z. B. in der Luftemissionsrechnung. Darüber liegt die integrierte NAMEA, bei der verschiedene umweltbezogene Datensätze gemeinsam betrachtet und den ökonomischen Parametern gegenübergestellt werden.
Die ökonomischen Konten der österreichischen Integrierten NAMEA umfassen den Produktionswert, die Bruttowertschöpfung und die Erwerbstätigen in Vollzeitäquivalenten. Die umweltbezogenen Daten setzen sich aus den Modulen Materialeinsatz, Energieeinsatz, Luftemissionen, Umweltschutzausgaben (für Luftreinhaltung und Klimaschutz sowie Abfallwirtschaft), Ökosteuern und Abfälle zusammen.
Der Materialeinsatz setzte sich im Jahr 2018 zu 56,5% aus mineralischen Materialien, zu 27,2% aus Biomasse sowie zu 16,3% aus fossilen Materialien zusammen. Die inländische Nachfrage konnte bei den mineralischen Materialien zu 75,6% mit heimischen Ressourcen abgedeckt werden, während der Eigenversorgungsgrad bei der Biomasse niedriger (53,7%) und bei den fossilen Materialien sehr gering (3,9%) war. Der Energieeinsatz erhöhte sich zwischen 1995 und 2018 um 17,2%, die Bruttowertschöpfung wuchs dagegen um 54,4%. Daraus resultierte eine deutliche relative Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Energieeinsatz. Ziel sollte letzten Endes eine absolute Entkopplung sein, d. h. Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig sinkendem Energieeinsatz. Dominiert wurde dieser von den nicht erneuerbaren Energieträgern, deren Anteil zwischen 1995 und 2018 von 73,0% auf 62,8% zurückging, während die erneuerbaren Energieträger (von 14,5% Anteil auf 21,0% Anteil) an Bedeutung gewannen und auch die sonstigen nicht emissionsrelevanten Energieträger (von 12,5% Anteil auf 16,2% Anteil) leicht zulegten. Umweltschutzausgaben sind für die Periode 1997 bis 2018 verfügbar. Die Aufwendungen für Luftreinhaltung und Klimaschutz stiegen um 46,2%, jene für die Abfallwirtschaft um 204,2%. Die Ökosteuern erhöhten sich zwischen 1995 und 2018 insgesamt um 96,3%, wobei die Energie- und Transportsteuern als bedeutendste Gruppen auch den größten Beitrag zum Anstieg leisteten.
Für die Luftschadstoffe und Treibhausgase gibt es bereits aktuelle Zahlen für den Zeitraum 1995 bis 2018. Dazu wird auf die obige Luftemissionsrechnung verwiesen.
Bei den gefährlichen Abfällen ist ein Vergleich
auf Grund von Änderungen in den gesetzlichen Vorschriften für die
Festsetzung von gefährlichen Abfällen sowie für die Ausstufung von
gefährlichen Abfällen (Nachweis der Nicht-Gefährlichkeit) und dem
sich daraus ergebenden Zeitreihenbruch nicht möglich. Unter Bedachtnahme
auf diese Rahmenbedingungen wurde das höchste Aufkommen mit 1,47 Mio. t
im Jahr 2010 verzeichnet. Die geringste Menge fiel mit