Die Arbeitsmarktstatistik liefert Informationen zu Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Angebotsstatistiken folgen zum einen den Definitionen der ILO (Internationale Arbeitsorganisation; Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung) und sind damit international vergleichbar, zum anderen gibt es nationale Statistiken auf Basis administrativer Daten (Hauptverband, Arbeitsmarktservice).
Eine Erhebung bei Unternehmen über offene Stellen liefert Informationen zur Nachfrage in einer international vergleichbaren Form. Auch hier gibt es nationale Daten über die dem AMS gemeldeten offenen Stellen.
Abgesehen vom gesellschaftlichen Interesse an der Situation und der Entwicklung des Arbeitsmarktes liefern Arbeitsmarktdaten und -analysen auch die Basis für arbeitsmarktpolitische Entscheidungen. Eine Evaluierung von Arbeitsmarktpolitiken auf europäischer Ebene ist das Ziel einer EU-weit harmonisierten Datenbank zur Arbeitsmarktpolitik in den Mitgliedsländern.
Ab dem Berichtsjahr 2009 werden im Rahmen der Arbeitskräfteerhebung, basierend auf der Verordnung (EG) Nr. 377/2008 der Europäischen Kommission, die monatlichen Nettoeinkommen der unselbständig Erwerbstätigen erfasst.
Im Rahmen der Europa 2020 Strategie wurden fünf Kernziele und acht Leitindikatoren festgelegt. Die Arbeitskräfteerhebung ist die Basis für drei dieser Indikatoren: Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen, Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger, Bildungsabschluss im Tertiärbereich.
Für zeitnahe internationale Vergleiche zu Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit stehen „Flash estimates“ zur Verfügung, zum einen die monatliche Arbeitslosigkeit nach internationaler Definition, zum anderen die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellte Schnellschätzung für Erwerbstätigkeit. Letztere beruht auf anderen Konzepten und Methoden und liefert Quartalswerte der erwerbstätigen Personen. Die internationalen Vergleichswerte werden von EUROSTAT als monatliche Arbeitslosenquote bzw. als vierteljährliche Veränderung der Beschäftigung veröffentlicht.
Indikatoren zum Arbeitsmarkt | |||
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2017 | 2018 | 2019 | |
Erwerbspersonen
15+ Jahre insgesamt (in | |||
Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen (in %) | 76,4 | 76,8 | 77,1 |
Erwerbstätigkeit | |||
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2017 | 2018 | 2019 | |
Erwerbstätige
insgesamt (in | |||
Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen (in %) | 72,2 | 73,0 | 73,6 |
Teilzeitquote1) (in %) | 28,7 | 28,2 | 28,0 |
Arbeitslosigkeit | |||
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2017 | 2018 | 2019 | |
Arbeitslose
(in | 247,9 | 220,1 | 204,6 |
Arbeitslosenquote (in %) | 5,5 | 4,9 | 4,5 |
Vorgemerkte
Arbeitslose lt. AMS2) (in | 340,0 | 312,1 | 301,3 |
Arbeitslosenquote nach nationaler Definition3) (in %) | 8,5 | 7,7 | 7,4 |
Nachfrage nach Arbeitskräften | |||
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2017 | 2018 | 2019 | |
Offene
Stellen (ÖNACE 2008 B-S) (in | 97,4 | 120,3 | 128,2 |
Offene-Stellen-Quote4) (in %) | 2,4 | 2,9 | 3,0 |
1) Berechnet auf Basis der direkten Frage nach Arbeit in Vollzeit oder Teilzeit. 2) Durchschnitt der jeweiligen zwölf Monatsendbestände. 3) Anteil der Zahl der beim AMS registrierten arbeitslosen Personen am unselbständigen Arbeitskräftepotenzial (beim AMS vorgemerkte arbeitslose Personen und beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger erfasste unselbständig Beschäftigte). 4) Anzahl der offenen Stellen*100/(Anzahl der offenen Stellen + unselbständig Erwerbstätige lt. Hauptverband der Sozialversicherungsträger). |