Dickdarm, Enddarm
Darmkrebs umfasst bösartige Neubildungen des Dickdarms
(Colon und Rectum) und war bei Männern und Frauen mit 11 bzw. 10%
die dritthäufigste Krebserkrankung in 2019 (Männer: 2.534 Fälle,
Frauen: 1.910 Fälle). Zwei Drittel dieser Erkrankungen traten im Dickdarm
auf (C18), 26 % betrafen den Enddarm (C20), die übrigen verteilten sich
auf den Übergang zwischen Dick- und Enddarm (Rektosigmoid, C19) bzw.
den Analkanal (C21). Die sehr seltenen Dünndarmtumore (C17) wurden,
wie international üblich, nicht dieser Erkrankungsgruppe zugerechnet.
Darmkrebs war für 10% der Krebssterbefälle verantwortlich. Die altersstandardisierten
Raten wiesen 49 Neuerkrankungen und 23 Sterbefälle je 100.000 Personen
der Bevölkerung aus. Am Jahresende 2019 waren 24.135 Männer und 20.386
Frauen mit der Diagnose Darmkrebs am Leben.
Für beide Geschlechter gingen die altersstandardisierte
Neuerkrankungsrate und die Sterberate in den vergangenen zehn Jahren
deutlich zurück.
Im Bundesländervergleich wies die Steiermark im Jahresdurchschnitt
2017-2019 die höchste altersstandardisierte Neuerkrankungsrate auf,
Burgenland die niedrigste. Die Sterblichkeitsraten waren in Niederösterreich
und Wien am höchsten, in Salzburg am niedrigsten.
Etwa 60 % aller zwischen 2017 und 2019 gestellten Diagnosen wurden
erst gestellt, als der Tumor die Organgrenzen bereits durchbrochen hatte
(regionalisiertes Tumorstadium: 43,7%; disseminiertes Tumorstadium:
16,2 %). Durch die Darmspiegelung können bösartige Neubildungen
des Darms frühzeitig erkannt und sogar vermieden werden (lokalisiertes
Tumorstadium: 20,3 %).
Die relativen 1- und 5-jährigen Überlebensraten
stiegen von 2002-2006 auf 2017-2018 bzw. 2012-2016 von 79 % auf 82 % bzw. von 60% auf 62 %. Bei den Überlebensraten zeigt zisch kein Unterschied
zwischen den Geschlechtern.
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Letzte Änderung am 06.04.2022