Pressemitteilung: 12.251-091/20
Wien, 2020-05-29 –
Im April 2020 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
100,5 Punkte (2015=100) und sank somit gegenüber dem Vorjahresmonat
um 2,4%. Im März 2020 und Februar 2020 war die Jahresveränderungsrate
bei -1,5% bzw. -0,7% gelegen. Der Abwärtstrend für Erzeugerpreise des
Produzierenden Bereichs setzte sich im April aufgrund der Auswirkungen
der fortschreitenden Covid-19-Krise fort. Einen so hohen Preisrückgang
zum Vorjahresmonat hat es letztmalig im Juni 2016 (-2,4%) gegeben. Gegenüber
dem Vormonat März 2020 fiel der Index um 0,8% (siehe Tabelle).
Energiepreise fielen deutlich um 8,8%, Vorleistungsgüter
um 2,5% billiger
Maßgeblich verantwortlich für den Indexrückgang
im April 2020 (-2,4%) waren die Verbilligungen in den Bereichen Energie
und Vorleistungsgüter, die im Jahresabstand
um 8,8% bzw. 2,4% zurückgingen. Bereits in den Monaten März 2020 (Energie:
-5,2%, Vorleistungsgüter: -2,3%) und Februar 2020 (Energie: -3,3%, Vorleistungsgüter:
-1,6%) waren diese Bereiche rückläufig. Der Bereich Energie war im
April 2020 erneut geprägt von hohen Preisrückgängen für Mineralölerzeugnisse,
verstärkt durch die gesunkene Nachfrage während des Covid-19-Lockdowns.
Bei den Vorleistungsgütern konnte im April 2020 weiterhin eine starke
Abnahme der Preise im Bereich "Metallerzeugung und -bearbeitung"
(April 2020: -7,1%, März 2020: -6,9%, Februar 2020: -5,0%) beobachtet werden.
Hohe Preissenkungen gab es für "Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen"
(-10,3%), für "Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" (-7,5%)
sowie für "sonstige Erzeugnisse der ersten Bearbeitung von Eisen
und Stahl" (-4,6%). Weitere markante Preisrückgänge verzeichneten
bei den Vorleistungsgütern die Produktgruppen "chemische Grundstoffe,
Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform
und synthetischer Kautschuk in Primärform" (-14,2%) sowie "Holz-
und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe" (-5,2%).
Die Preise für Investitionsgüter
lagen im April 2020 um 0,9% über dem Niveau des Vorjahresmonats (März 2020:
+0,9%, Februar 2020: +0,9%). Die Produktgruppen "Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse"
sowie "Kraftwagen und Kraftwagenmotoren" verteuerten sich
um durchschnittlich 1,5% bzw. 1,0% gegenüber April 2019. Die Produktgruppe
"Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige" kostete
um 0,9% mehr als im Vorjahresmonat.
Konsumgüter legten
im April 2020 um 1,4% gegenüber dem Vorjahresmonat zu (März 2020: +2,1%,
Februar 2020: +2,2%). In erster Linie waren es die Preise für "haltbar
gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse" (+4,7%), die den Index
ansteigen ließen. Der Preiszuwachs im April schwächte sich jedoch
im Vergleich zu den Vormonaten (März 2020: +9,4%, Februar 2020: +10,1%)
wesentlich ab. Die Preise für "Obst- und Gemüseerzeugnisse"
stiegen im Vergleichszeitraum um 3,9%, jene für "Milch und Milcherzeugnisse"
um 2,5%.
Indexrückgang (-0,8%) gegenüber März 2020
Im Vergleich zum März 2020 fiel der Erzeugerpreisindex
insgesamt um 0,8%. Im Monatsdurchschnitt sanken die Preise in den Bereichen
"Mineralölverarbeitung", "Herstellung von chemischen
Erzeugnissen" (-2,4%) und "Energieversorgung" (-1,6%) stark.
Anstiege verzeichneten dagegen die Preise in den Bereichen "Herstellung
von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden"
(+0,5%) sowie "Herstellung von Metallerzeugnissen" (+0,2%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten
für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen mit weniger als drei Auskunft
gebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
Trotz des Herunterfahrens zahlreicher
produzierender Unternehmen im Zuge der Corona-Krise lag die Rücklaufquote
(99,7%) der Erhebung für Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs
im gewohnten Rahmen.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2019 | Jänner | 102,9 | 0,1 | 1,6 |
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| Februar | 102,9 | 0,0 | 1,6 |
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| März | 102,8 | -0,1 | 1,5 |
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1.
Quartal 2019 | | 102,9 | -0,5 | 1,6 |
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| April
| 103,0 | 0,2 | 1,4 |
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| Mai | 102,8 | -0,2 | 0,6 |
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| Juni | 102,4 | -0,4 | -0,2 |
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2.
Quartal 2019 | | 102,7 | -0,2 | 0,6 |
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1.
Halbjahr 2019 | | 102,8 | - | 1,1 |
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| Juli | 102,6 | 0,2 | -0,2 |
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| August | 102,3 | -0,3 | -0,8 |
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| September | 102,3 | 0,0 | -1,1 |
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3.
Quartal 2019 | | 102,4 | -0,3 | -0,7 |
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| Oktober | 102,2 | -0,1 | -1,5 |
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| November | 102,4 | 0,2 | -1,1 |
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| Dezember | 102,4 | 0,0 | -0,4 |
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4.
Quartal | | 102,3 | -0,1 | -1,1 |
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Jahresdurchschnitt 2019
insgesamt | | 102,6 | - | 0,1 |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1.
Quartal 2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April* | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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Letzte Änderung am 29.05.2020