Pressemitteilung: 12.578-169/21
Wien, 2021-07-30 –
Im Juni 2021 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
107,2 Punkte (2015=100) und erhöhte sich somit um 6,9% gegenüber Juni 2020.
Dies war der höchste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jänner 2000
und folgte einem Anstieg von 6,0% im Mai 2021 und 4,7% im April 2021.
Damit hält der positive Preistrend für Erzeugnisse des Produzierenden
Bereichs im Juni 2021 weiter an. Gegenüber dem Vormonat Mai 2021 stieg
der Index um 1,0% (siehe Tabelle).
Die Preisdynamik für Erzeugnisse des Produzierenden
Bereichs hat sich im 1. Halbjahr 2021 aufgrund starker Preisanstiege
in den Bereichen Energie und Vorleistungsgüter deutlich beschleunigt.
Im 1. und 2. Quartal 2021 lag die Teuerung zum Vorquartal jeweils über
2,0% (1. Quartal 2021: +2,2%, 2. Quartal 2021: +2,9%). Im Vergleich zum
1. Halbjahr 2020 legten die Preise um 3,4% zu.
Energiepreise stiegen kräftig um 14,0%, Teuerung
für Vorleistungsgüter um 9,2% im Juni 2021
Der Indexanstieg im Juni 2021 (+6,9%) wurde durch die
starken Preiszuwächse in den Bereichen Energie
(+14,0%) und Vorleistungsgüter (+9,2%)
getrieben. Auch in den Monaten Mai 2021 (Energie: +13,3%, Vorleistungsgüter:
+7,4%) und April 2021 (Energie: +9,5%, Vorleistungsgüter: +5,9%) wurden
hier deutliche Preisanstiege beobachtet. Im Bereich Energie wirkten
sich insbesondere die Teuerungen für "Mineralölerzeugnisse"
sowie für "elektrischen Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung"
(+8,8%) auf den Index aus. Starke Preiserhöhungen im Bereich "Metallerzeugung
und -bearbeitung" (+18,9%) ließen den Index für Vorleistungsgüter
im Juni 2021 anwachsen. Am stärksten stiegen die Preise für "Nichteisen-Metalle
und Halbzeug daraus" (+27,5%). "Sonstige Erzeugnisse der ersten
Bearbeitung von Eisen und Stahl" legten gegenüber dem Vorjahresmonat
um 21,9% zu. Im Bereich der chemischen Industrie befanden sich die Preise
für die Produktgruppe "chemische Grundstoffe, Düngemittel und
Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform und synthetischer
Kautschuk in Primärform" (Juni 2021: +44,1%, Mai 2021: +42,7%, April 2021:
+34,0%) weiterhin auf hohem Niveau. Markante Preisanstiege gab es bei
den Vorleistungsgütern ebenfalls für "Holz, gesägt und gehobelt"
(+11,1%) sowie für "Kunststoffwaren" (+7,1%).
Der relativ stabile Preistrend bei Investitionsgütern
setzte sich auch im Juni 2021 (+0,9%) fort (Mai 2021: +0,8%, April 2021:
+0,8%). Teuerungen gab es im Juni 2021 vor allem für die Produktgruppen
"land- und forstwirtschaftliche Maschinen" (+3,1%), "Stahl-
und Leichtmetallbauerzeugnisse" (+1,5%) sowie für "Kraftwagen
und Kraftwagenmotoren" (+0,9%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat
fielen hingegen die Preise für "Teile und Zubehör für Kraftwagen"
(-0,8%).
Die Preise für Konsumgüter
verzeichneten im Juni 2021 einen Zuwachs von 1,5% gegenüber dem Vorjahresmonat
(Mai 2021: +1,4%, April 2021: +1,0%). Der seit Monaten anhaltende starke
Aufwärtstrend für "pflanzliche und tierische Öle und Fette"
(Juni 2021: +28,0%, Mai 2021: +34,0%, April 2021: +31,5%) wurde im Juni 2021
erstmals unterbrochen. Im Schnitt verzeichneten diese einen Preisrückgang
von 3,6% gegenüber dem Vormonat, die Preise blieben jedoch weiterhin
auf einem hohen Niveau. "Milch und Milcherzeugnisse" verteuerten
sich im Jahresabstand um 3,2%, "Möbel" um 2,1%.
Indexanstieg um 1,0% gegenüber Mai 2021
Im Vergleich zum Mai 2021 stieg der Erzeugerpreisindex
durchschnittlich um 1,0%. Im Monatsabstand verteuerten sich speziell
die Preise in den Bereichen "Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb-
und Korkwaren (ohne Möbel)" (+3,4%), "Metallerzeugung und
-bearbeitung" (+2,6%) sowie der "Energieversorgung" (+1,6%).
Stabil gegenüber dem Vormonat blieben hingegen die Preise in den Bereichen
"Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von
Steinen und Erden" (±0,0%) sowie "Herstellung von Bekleidung"
(±0,0%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
---|
2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
---|
| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
---|
| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
---|
1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
---|
| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
---|
| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
---|
| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
---|
2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
---|
1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
---|
| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
---|
| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
---|
| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
---|
3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
---|
| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
---|
| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
---|
| Dezember | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
---|
4. Quartal
2020 | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
---|
Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt | | 101,0 | - | -1,6 |
---|
2021 | Jänner | 102,3 | 0,9 | -0,3 |
---|
| Februar
| 103,1 | 0,8 | 0,9 |
---|
| März | 104,1 | 1,0 | 2,8 |
---|
1.
Quartal 2021 | | 103,2 | 2,2 | 1,2 |
---|
| April | 105,2 | 1,1 | 4,7 |
---|
| Mai | 106,1 | 0,9 | 6,0 |
---|
| Juni* | 107,2 | 1,0 | 6,9 |
---|
2. Quartal
2021 * | | 106,2 | 2,9 | 5,9 |
---|
1. Halbjahr
2021 * | | 104,7 | - | 3,4 |
---|
|
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Volkswirtschaft, Statistik Austria:
Mag. Ingrid VRABEC, Tel.: +43 1 71128-8103 bzw. ingrid.vrabec@statistik.gv.at
Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber:
Bundesanstalt Statistik Österreich
1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.: +43 1 71128-7777
presse@statistik.gv.at
© STATISTIK AUSTRIA
© STATISTIK AUSTRIA,
Letzte Änderung am 30.07.2021