Pressemitteilung: 12.595-186/21
Wien, 2021-08-30 –
Im Juli 2021 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
109,0 Punkte (2015=100) und erhöhte sich somit um 8,6% gegenüber Juli 2020.
Dies war der höchste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jänner 2000
und folgte einem Anstieg von 6,9% im Juni 2021 und 6,0% im Mai 2021.
Damit hat sich die Preisdynamik für Erzeugnisse des Produzierenden
Bereichs weiter beschleunigt. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2021 zogen
die Erzeugerpreise um 1,7% an (siehe Tabelle).
Deutliche Preisanstiege für Energie (+15,6%)
und Vorleistungsgüter (+12,1%) im Juli 2021
Hauptverantwortlich für den Indexanstieg im Juli
2021 (+8,6%) waren die Teuerungen in den Bereichen Energie
(+15,6%) und Vorleistungsgüter (+12,1%).
Im Juni und Mai 2021 lag die jährliche Veränderungsrate für Energie
bereits bei +14,0% bzw. +13,3% und jene für Vorleistungsgüter bei
+9,2% bzw. +7,4%. Starke Preiserhöhungen für "Mineralölerzeugnisse"
sowie für "elektrischen Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung"
(+9,0%) ließen den Index für Energie anwachsen. Vorleistungsgüter
verzeichneten im Juli 2021 einen kräftigen Preisanstieg im Bereich
"Metallerzeugung und -bearbeitung" (+25,2%). Die Preise für
"Nichteisen-Metalle und Halbzeug daraus" legten um beachtliche
28,4% gegenüber dem Vorjahresmonat zu, "Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen"
um 28,2%. "Sonstige Erzeugnisse der ersten Bearbeitung von Eisen
und Stahl" verteuerten sich um 25,9%. Im Bereich der chemischen
Industrie setzte sich der positive Preistrend für die Produktgruppe
"chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen,
Kunststoffe in Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform"
weiter fort (Juli 2021: + 47,4%, Juni 2021: +44,1%, Mai 2021: +42,7%).
Nennenswerte Preiserhöhungen gab es bei den Vorleistungsgütern ebenfalls
für "Holz, gesägt und gehobelt" (+17,1%) sowie für "Kunststoffwaren"
(+7,4%).
Der Preistrend für Investitionsgüter
zeigte im Juli 2021 nach oben (Juli 2021: +1,2%, Juni 2021: +0,9%, Mai
2021: +0,8%). Im Vergleich zum Juli 2020 erhöhten sich die Preise für
die Produktgruppen "land- und forstwirtschaftliche Maschinen"
(+5,1%) sowie für "Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse"
(+2,1%). "Sonstige nicht wirtschaftszweigspezifische Maschinen"
wiesen einen Preisanstieg um 1,6% aus.
Die Erzeugerpreise für Konsumgüter
stiegen im Juli 2021 im Schnitt um 1,4% gegenüber dem Vorjahresmonat
(Juni 2021: +1,5%, Mai 2021: +1,4%). Der Preisauftrieb bei der Produktgruppe
"pflanzliche und tierische Öle und Fette" (Juli 2021: +24,4%,
Juni 2021: +28,0%, Mai 2021: +34,0%) schwächte sich nach einer längeren
Phase steigender Preise erneut ab. "Möbel" verteuerten sich
gegenüber Juli 2020 um 2,3%, "Milch und Milcherzeugnisse"
um 2,0%. Der Preisanstieg für "haltbar gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse"
lag bei 1,5%.
Kräftiger Indexanstieg (+1,7%) gegenüber
Juni 2021
Der Indexanstieg von 1,7% gegenüber Juni 2021 war
überwiegend auf steigende Preise in den Bereichen "Herstellung
von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)" (+5,7%),
"Metallerzeugung und -bearbeitung" (+5,5%) sowie der "Energieversorgung"
(+1,8%) zurückzuführen. Rückläufig gegenüber dem Vormonat entwickelten
sich hingegen die Preise in den Bereichen "Herstellung von Druckerzeugnissen;
Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern"
(-0,3%) sowie "Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau"
(-0,1%).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
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| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
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2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
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1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
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| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
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| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
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| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
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3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
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| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
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| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
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| Dezember | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
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4. Quartal
2020 | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
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Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt | | 101,0 | - | -1,6 |
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2021 | Jänner | 102,3 | 0,9 | -0,3 |
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| Februar
| 103,1 | 0,8 | 0,9 |
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| März | 104,1 | 1,0 | 2,8 |
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1.
Quartal 2021 | | 103,2 | 2,2 | 1,2 |
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| April | 105,2 | 1,1 | 4,7 |
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| Mai | 106,1 | 0,9 | 6,0 |
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| Juni | 107,2 | 1,0 | 6,9 |
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2. Quartal
2021 | | 106,2 | 2,9 | 5,9 |
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1. Halbjahr
2021 | | 104,7 | - | 3,5 |
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| Juli* | 109,0 | 1,7 | 8,6 |
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Letzte Änderung am 30.08.2021