Pressemitteilung: 12.643-234/21
Wien, 2021-10-29 –
Im September 2021 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
111,1 Punkte (2015=100) und erhöhte sich somit um 10,5% gegenüber September 2020.
Dies war der höchste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jänner 2000
und folgte einem Anstieg von 9,5% im August 2021 und 8,6% im Juli 2021.
Damit hat sich die Preisdynamik für Erzeugnisse des Produzierenden
Bereichs im 3. Quartal 2021 weiter beschleunigt. Im Vergleich zum Vormonat
August 2021 stieg der Index um 1,1% (siehe Tabelle). Der Preiszuwachs
im 3. Quartal 2021 lag gegenüber dem Vorquartal bei durchschnittlich
3,6%. Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Preise im Schnitt um
beachtliche 9,6% zu.
Deutliche Preisanstiege für Energie (+20,4%)
und Vorleistungsgüter (+14,3%) im September 2021
Der Indexanstieg im September 2021 (+10,5%) war geprägt
von den hohen Preisen in den Bereichen Energie
und Vorleistungsgüter, die im Schnitt
um 20,4% bzw. 14,3% gegenüber dem Vorjahresmonat anzogen. Im August
und Juli 2021 lagen die Veränderungsraten zum Vorjahresmonat für Energie
bei +16,6% bzw. +15,6% und für Vorleistungsgüter bei +13,7% bzw. +12,2%.
Im Bereich Energie wirkten sich speziell die Teuerungen für "industriell
erzeugte Gase; Dienstleistungen der Gasversorgung" (+20,7%), für
"Mineralölerzeugnisse" sowie für "elektrischen Strom
und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung" (+11,8%) auf
den Index aus. Ausschlaggebend für den Indexanstieg bei den Vorleistungsgütern
waren die starken Preiserhöhungen im Bereich "Metallerzeugung
und -bearbeitung" (+31,7%). Besonders die Preise für "Roheisen,
Stahl und Ferrolegierungen" (+35,6%), "Nichteisen-Metalle
und Halbzeug daraus" (+35,0%) sowie für "sonstige Erzeugnisse
der ersten Bearbeitung von Eisen und Stahl" (+35,4%) verteuerten
sich im Jahresabstand signifikant. Im Bereich der chemischen Industrie
setzte sich der positive Preistrend für die Produktgruppe "chemische
Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in
Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform" weiter
fort (September 2021: +47,9%, August 2021: +47,6%, Juli 2021: +47,4%).
Markante Preiszuwächse gab es bei den Vorleistungsgütern außerdem
für "Holz, gesägt und gehobelt" (+18,9%) sowie für "Holz-
und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe" (+12,0%).
Die Preise für Investitionsgüter
lagen im September 2021 im Schnitt um 1,4% über dem Niveau des Vorjahresmonats
(August 2021: 1,4%, Juli 2021: +1,2%). Ein starkes Plus gegenüber September
2020 wiesen die Preise für "land- und forstwirtschaftliche Maschinen"
(+5,2%) sowie "Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse" (+2,8%)
aus. Die Produktgruppen "sonstige nicht wirtschaftszweigspezifische
Maschinen" verteuerten sich um 1,8%, "Kraftwagen und Kraftwagenmotoren"
um 1,6%.
Die Erzeugerpreise für Konsumgüter
stiegen im September 2021 durchschnittlich um 2,0% gegenüber dem Vorjahresmonat
(August 2021: +1,7%, Juli 2021: +1,4%). Weiterhin auf hohem Niveau befanden
sich die Preise für "pflanzliche und tierische Öle und Fette"
(+31,2%) (August 2021: +32,1%, Juli 2021: +24,4%). Die Preise für "Milch
und Milcherzeugnisse" (September 2021: +3,1%, August 2021: +2,2%,
Juli 2021: +2,0%) legten in den letzten drei Monaten kontinuierlich
zu. "Haltbar gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse" verteuerten
sich um 2,8% gegenüber dem Vergleichszeitraum und "Möbel"
um 2,9%.
Indexanstieg um 1,1% gegenüber August 2021
Der Indexanstieg von 1,1% gegenüber August 2021 war
hauptsächlich auf steigende Preise in den Bereichen "Energieversorgung"
(+3,9%), "Kokerei und Mineralölverarbeitung" sowie "Metallerzeugung
und -bearbeitung" (+1,5%) zurückzuführen. Die Preise in der "Herstellung
von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)" sowie in
der "Herstellung von chemischen Erzeugnissen" fielen hingegen
innerhalb eines Monats um 1,5% bzw. 0,4%.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
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| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
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2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
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1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
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| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
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| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
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| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
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3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
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| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
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| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
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| Dezember | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
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4. Quartal
2020 | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
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Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt | | 101,0 | - | -1,6 |
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2021 | Jänner | 102,3 | 0,9 | -0,3 |
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| Februar
| 103,1 | 0,8 | 0,9 |
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| März | 104,1 | 1,0 | 2,8 |
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1.
Quartal 2021 | | 103,2 | 2,2 | 1,2 |
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| April | 105,2 | 1,1 | 4,7 |
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| Mai | 106,1 | 0,9 | 6,0 |
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| Juni | 107,2 | 1,0 | 6,9 |
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2. Quartal
2021 | | 106,2 | 2,9 | 5,9 |
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1. Halbjahr
2021 | | 104,7 | - | 3,5 |
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| Juli | 109,0 | 1,7 | 8,6 |
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| August | 109,9 | 0,8 | 9,5 |
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| September
* | 111,1 | 1,1 | 10,5 |
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3. Quartal
2020 * | | 110,0 | 3,6 | 9,6 |
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Rückfragen
zum Thema beantwortet in der Direktion Volkswirtschaft, Statistik Austria:
Mag. Ingrid VRABEC, Tel.: +43 1 71128-8103 bzw. ingrid.vrabec@statistik.gv.at
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Letzte Änderung am 29.10.2021