Im Zuge der Abgestimmten Erwerbsstatistik wird seit
2012 auch die Arbeitsstättenzählung durchgeführt. Dabei werden die
Arbeitsstätten zum Stichtag 31. Oktober des Berichtsjahres ermittelt.
Gezählt werden all jene Arbeitsstätten des erwerbs- (gewinn-) orientierten
Bereichs, sowie jene von Non Profit Organisationen und des öffentlichen
Bereiches (inklusive gesetzliche Interessensvertretungen, sonstige öffentlich
rechtliche Einrichtungen bzw. Sozialversicherungsträger). Ausgenommen
von der Arbeitsstättenzählung sind lediglich Arbeitsstätten von exterritorialen
Einheiten (z.B. Botschaften), privaten Haushalten mit Angestellten und
Vermieterinnen und Vermieter (ÖNACE 68.20-9) ohne Firmenbuchbezug.
Eine Arbeitsstätte (Standort) ist definiert als jede
auf Dauer eingerichtete, durch Name (oder Bezeichnung) und Anschrift
gekennzeichnete Einheit, in der mindestens eine Person erwerbstätig
ist. Dabei kommt es weder auf die Größe noch auf die Anzahl der Beschäftigten
an. So ist z.B. eine Trafik mit nur einem selbständig Beschäftigten
ebenso eine Arbeitsstätte wie ein Standort im produzierenden Bereich
mit über 1.000 Beschäftigten.
Durch methodische Änderungen ab der Arbeitsstättenzählung
2012 kommt es im Vergleich zur Arbeitsstättenzählung 2011 zu Verschiebungen
der Arbeitsstättenzuordnungen in speziellen ÖNACE-Bereichen: Es werden
alle Arbeitsstätten eines Unternehmens, das von einer Einheit des Öffentlichen
Sektors gemäß ESVG kontrolliert wird, ihrer kontrollierenden Einheit
angeschlossen. Dadurch ist es möglich, Beschäftigte der öffentlichen
Verwaltung derjenigen Einheit zuzuordnen, an der sie tätig sind (z.B.
Beschäftigte im Gesundheitswesen wurden bei der AZ 2011 z.B. beim Gemeindeamt
gezählt; bei der AZ 2012 werden diese beim Krankenhaus der Gemeinde
gezählt (die Arbeitsstätte der ausgegliederten Einheit wird mit der
korrekten ÖNACE versehen, und als Arbeitsstätte dem Gemeindeamt zugeordnet)).
In Bezug auf den Datenschutz unterliegen die Arbeitsstättenzählungen
ab dem Jahr 2012 nicht denselben Bestimmungen wie die AZ 2011 – diese
konnte unter Anwendung des Registerzählungsgesetzes unter besonderen
Bestimmungen des Datenschutzes durchgeführt werden. Die Arbeitsstättenzählungen
ab 2012 werden stattdessen im Zuge der Abgestimmten Erwerbsstatistik
durchgeführt und unterliegen den üblichen Datenschutzbestimmungen
von Statistik Austria.
Arbeitsstättenzählung 2018
Arbeitsstätten und Beschäftigte
Zum Stichtag 31.10.2018 gibt es in Österreich insgesamt
785.945 Arbeitsstätten, davon entfallen rund drei Viertel (598.146)
auf den Dienstleistungssektor, 11% (85.107) auf den Sektor Industrie
und Gewerbe und 13% (102.692) auf den Sektor Land- und Forstwirtschaft.
In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.638.134 Beschäftigte - davon
4.031.929 Unselbständige. Die meisten Beschäftigten, wiederum fast
¾ - sind im Tertiären Sektor tätig (3.417.097), dort ergibt sich
ein Frauenanteil von über 50%. Hingegen arbeiten im Sektor Industrie
und Gewerbe überwiegend Männer (78,3%).
Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland
234.163 Personen ohne Hauptwohnsitz in Österreich
pendeln zum Stichtag 31.10.2018 zur Ausübung ihrer Beschäftigung nach
Österreich ein (5,0% aller Beschäftigten). Der Großteil dieser hat
die ungarische Staatsangehörigkeit (55.770), gefolgt von der slowakischen
(40.510) und der rumänischen (33.677). Betrachtet man die Wirtschaftsbereiche
in denen die Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland tätig sind,
so sind es in erster Linie die Wirtschaftsabschnitte „Gesundheits-
und Sozialwesen“ (51.833), „Beherbergung und Gastronomie“ (28.508)
und „Herstellung von Waren“ (25.904).
Zum Stichtag 31.10.2018 greift eine wesentliche Änderung
in der Definition der Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland,
was zu einer deutlichen Zunahme dieser Personengruppe führt (+24.921;
entspricht einem Plus von 11,9% im Vergleich zur bisherigen Definition).
Anders als in den Vorjahren werden nun auch jene Beschäftigten als
Einpendlerinnen und Einpendlern aus dem Ausland gezählt, für die gar
keine Informationen zu einem ausländischen Wohnsitz zur Verfügung
stehen. Weiterhin müssen für die Einpendlerinnen und Einpendler aus
dem Ausland aber die Merkmale Geschlecht, Alter und Staatsangehörigkeit
bekannt sein.
Arbeitsstättenzählung 2017
Arbeitsstätten und Beschäftigte
Zum Stichtag 31.10.2017 gibt es in Österreich insgesamt
765.470 Arbeitsstätten, davon entfallen drei Viertel (577.869) auf
den Dienstleistungssektor, 11% (83.657) auf den Sektor Industrie und
Gewerbe und 14% (103.944) auf den Sektor Land- und Forstwirtschaft.
In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.521.650 Beschäftigte - davon
3.932.256 Unselbständige. Die meisten Beschäftigten, wiederum fast
¾ - sind im Tertiären Sektor tätig (3.329.522), dort ergibt sich
ein Frauenanteil von über 50%. Hingegen arbeiten im Sektor Industrie
und Gewerbe überwiegend Männer (78,4%).
Die Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung mit Stichtag
31.10.2017 zeigen – im Vergleich zu den Ergebnissen zum Stichtag 31.10.2016
– einen hohen Anstieg an Unternehmen und Arbeitsstätten. Diese Veränderung
geht in erster Linie auf eine verbesserte Erfassung der 24-Stunden Personenbetreuung
in den Rohdaten zurück. Da Personen mit einer Beschäftigung in diesem
Bereich oftmals selbständig beschäftigt sind, scheinen sie in den
Daten der Arbeitsstättenzählung auch als jeweils eigenständige Unternehmen
und in weiterer Folge als Arbeitsstätten auf. Im Vergleich zu 2016
gibt es laut Arbeitsstättenzählung 2017 im Wirtschaftsbereich „Sonstiges
Sozialwesen a.n.g.“ (ÖNACE 88.99-0) 32.587 Unternehmen mit einem
selbständig Beschäftigten, was einem Anstieg von 1.608,8 % entspricht.
28.026 davon sind in den Daten lediglich mit einem Nebenwohnsitz in
Österreich erfasst. Folglich findet sich auch ein deutlicher Anstieg
bei den Einpendlerinnen und Einpendlern aus dem Ausland.
Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland
194.184 Personen ohne Hauptwohnsitz in Österreich
pendeln zum Stichtag 31.10.2017 zur Ausübung ihrer Beschäftigung nach
Österreich ein. Der Großteil dieser hat die ungarische Staatsangehörigkeit
(51.206), gefolgt von der slowakischen (37.222) und der rumänischen
(25.327). Betrachtet man die Wirtschaftsbereiche in denen die Einpendlerinnen
und Einpendler aus dem Ausland tätig sind, so sind es in erster Linie
die Wirtschaftsabschnitte „Beherbergung und Gastronomie“ (22.969),
„Herstellung von Waren“ (22.761) und „Sonstige wirtschaftliche
Dienstleistungen“ (20.336).
Arbeitsstättenzählung 2016
Zum Stichtag 31.10.2016 gibt es in Österreich insgesamt
724.305 Arbeitsstätten, 106.929 davon im Land- und Forstwirtschaftlichen
Bereich. In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.398.908 Beschäftigte
– davon 3.847.094 Unselbständige. Die meisten Arbeitsstätten gehören
dem Tertiären Sektor an (536.464), wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.222.761).
Arbeitsstättenzählung 2015
Zum Stichtag 31.10.2015 gibt es in Österreich insgesamt
719.056 Arbeitsstätten, 106.872 davon im Land- und Forstwirtschaftlichen
Bereich. In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.336.952 Beschäftigte
– davon 3.784.482 Unselbständige. Die meisten Arbeitsstätten gehören
dem Tertiären Sektor an (530.981), wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.172.204).
Arbeitsstättenzählung 2014
Zum Stichtag 31.10.2014 gibt es in Österreich insgesamt
722.300 Arbeitsstätten, 107.765 davon im Land- und Forstwirtschaftlichen
Bereich. In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.299.547 Beschäftigte
– davon 3.731.515 Unselbständige. Die meisten Arbeitsstätten gehören
dem Tertiären Sektor an (534.975), wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.137.224).
Arbeitsstättenzählung 2013
Zum Stichtag 31.10.2013 gibt es in Österreich insgesamt
693.673 Arbeitsstätten, 106.169 davon im Land- und Forstwirtschaftlichen
Bereich. In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.266.021 Beschäftigte
– davon 3.705.824 Unselbständige. Die meisten Arbeitsstätten gehören
dem Tertiären Sektor an (509.750), wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.091.698).
Arbeitsstättenzählung 2012
Zum Stichtag 31.10.2012 gibt es in Österreich insgesamt
696.129 Arbeitsstätten, 108.712 davon im Land- und Forstwirtschaftsbereich.
In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.224.286 Beschäftigte –
davon 3.673.999 Unselbständige. Die meisten Arbeitsstätten gehören
dem Tertiären Sektor an (512.456), wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.081.873).
Im Vergleich zur AZ 2011 ergeben sich folgende Änderungen:
- Durch
methodische Änderungen im Rahmen der Arbeitsstättenzählung 2012 kommt
es zu Verschiebungen der Arbeitsstättenzuordnungen in speziellen ÖNACE-Bereichen:
Ab 2012 werden alle Arbeitsstätten eines Unternehmens, das von einer
Einheit des Öffentlichen Sektors gemäß ESVG kontrolliert wird, ihrer
kontrollierenden Einheit angeschlossen. Dadurch ist es möglich, Beschäftigte
der öffentlichen Verwaltung derjenigen Einheit zuzuordnen, an der sie
tätig sind (z.B. Beschäftigte im Gesundheitswesen wurden bei der AZ
2011 z.B. beim Gemeindeamt gezählt; bei der AZ 2012 werden diese beim
Krankenhaus der Gemeinde gezählt (die Arbeitsstätte der ausgegliederten
Einheit wird mit der korrekten ÖNACE versehen, und als Arbeitsstätte
dem Gemeindeamt zugeordnet)).
Arbeitsstättenzählung 2011
Im Zuge der Registerzählung 2011 wird erstmals seit
2001 wieder eine Arbeitsstättenzählung durchgeführt. Aufgrund von
Informationen aus administrativen Fremdquellen (Firmenbuch, Steuer,
Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Wirtschaftskammer, Land-
und Forstwirtschaftsregister und Vereinsregister) können Unternehmen
und ihre zugehörigen Arbeitsstätten ermittelt werden, ohne die Unternehmen
befragen zu müssen. Ermittelt werden alle Arbeitsstätten des erwerbs-
(gewinn-) orientierten Bereichs, Non Profit Organisationen und Einheiten
der öffentlichen Verwaltung sowie erstmals auch die land- und forstwirtschaftlichen
Einheiten.
Durch die Verwendung der administrativen Fremdquellen
können erstmals Arbeitsstätten der Bereiche „Land- und Forstwirtschaft“
und „öffentliche Verwaltung“ abgebildet werden. Dies, sowie die
Tatsache, dass dadurch auch Klein- und Kleinstunternehmen erfasst werden
können, muss beachtet werden, wenn man die Anzahl der Arbeitsstätten
und ihrer Beschäftigten im Jahr 2001 mit jenen aus dem Jahr 2011 vergleicht.
Zum Stichtag 31.10.2011 gibt es in Österreich insgesamt
706.817 Arbeitsstätten, wovon 111.400 im neu erhobenen Land- und Forstwirtschaftsbereich
zuzuordnen sind. In den Arbeitsstätten gibt es insgesamt 4.167.164
Beschäftigte – davon 3.615.352 Unselbständige. Die meisten Standorte
haben Dienstleistungsunternehmen mit 518.381, wo auch die meisten Beschäftigten
tätig sind (3.023.288).