Zum Jahresende 2019 waren in Österreich rund
Während die in Österreich ansässigen auslandskontrollierten Unternehmen 2019
Die hohen Anteile an der Gesamtwirtschaft sind sowohl ein Effekt der überdurchschnittlichen Größe der auslandskontrollierten Unternehmen – im Durchschnitt wiesen sie 2019 55 Beschäftigte je Unternehmen auf, während die gesamtösterreichische Vergleichsmasse nur auf knapp neun Beschäftigte pro Unternehmen kam – als auch der in diesem Segment gegebenen besonderen Wirtschafts- und Organisationsstruktur (eher „industrielle“ Tätigkeiten, eher Kapitalgesellschaften, etc.).
Da die Inward-FATS-Statistik dieselbe Abgrenzung des Erfassungsbereiches und dieselben Merkmalsdefinitionen wie die Leistungs- und Strukturstatistik verwendet, lassen sich diese Daten direkt in Bezug zueinander setzen und somit Quoten (Anteile des auslandskontrollierten Teiles der Wirtschaft an der gesamten in der Strukturstatistik erfassten inländischen Unternehmenspopulation) ermitteln. Der Erfassungsbereich beider Statistiken ist der gewinnorientierte Bereich der österreichischen Wirtschaft der ÖNACE-Abschnitte B – N und der Abteilung 95 des Abschnittes S. Siehe dazu auch die Ergebnisse der Leistungs- und Strukturstatistik und die Klassifikationsdatenbank.
Die meisten auslandskontrollierten Unternehmen wurden 2019 wieder im Bereich des Handels verzeichnet (ÖNACE 2008-Abschnitt G: 37% aller auslandskontrollierten Unternehmen, 33% der Beschäftigten). Ein ähnlich hoher Anteil an Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen war im Bereich der Herstellung von Waren (ÖNACE-Abschnitt C: 32%) tätig, weitere 10½% in den „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (ÖNACE-Abschnitt N) wie der Gebäudebetreuung oder der Arbeitskräfteüberlassung, 6% im Abschnitt J – Information und Kommunikation und etwas über 4% in Unternehmen mit Schwerpunkt in den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen (ÖNACE-Abschnitt M). In den Unternehmen dieser fünf ÖNACE-Abschnitte wurden somit fast neun von zehn der in auslandskontrollierten Unternehmen beschäftigten Personen verzeichnet.
Während im Handel der Großhandel den Hauptteil der Unternehmen ausmachte (26% aller ausländisch kontrollierten Unternehmen in Österreich, Einzelhandel im Vergleich: 9%), waren die meisten Beschäftigten im Einzelhandel tätig (19% aller Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen gegenüber 11% im Großhandel). Am nächsten unter den ÖNACE 2008-Abteilungen kam diesen Werten wie in den Jahren davor der Maschinenbau mit einem Beschäftigungsanteil von 5,2%, dahinter folgten die Arbeitskräfteüberlassung mit 4,6% Anteil, die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 4,3% und die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit 3,8%.
Gemessen an der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten war innerhalb der auslandskontrollierten Unternehmen – wieder nach ÖNACE 2008-Abschnitten – die Herstellung von Waren mit einem Anteil von 36% der bedeutendste Wirtschaftsbereich. Dahinter folgten der Handel (26%), Information und Kommunikation (10%), die Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 7,1% und die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 6,3% Anteil. Mit Abstand gewichtigste ÖNACE-Abteilung (Zweisteller) war wie in den Vorjahren der Großhandel mit einem Beitrag von 14,9%; der Einzelhandel kam auf einen Wertschöpfungsanteil von 8,7%, der Maschinenbau auf 5,2%, und der Kfz-Bereich auf 5,0%.
Gemessen an der gesamten inländischen Beschäftigung des jeweiligen Wirtschaftsbereiches streute der Anteil der ausländisch dominierten Unternehmen von einem Prozent in der Energieversorgung bis zu 31% in der Sachgütererzeugung und im Handel und 32% im Bereich Information und Kommunikation. Auch in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen waren 2019 mit 26% mehr als ein Viertel der Beschäftigten in auslandskontrollierten Unternehmen tätig.
In etlichen Teilbereichen (ÖNACE-Abteilungen) trugen ausländisch kontrollierte Unternehmen mehr als die Hälfte der Branchenbeschäftigung bei: Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: 53%, Erbringung von Dienstleistungen für den sonstigen Bergbau: 65%, Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen: 71%, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen:84%, Telekommunikation: 86%, und Luftfahrt: 90%.
Bei dem sowohl für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Unternehmen, als auch für die Gesamtwirtschaft wichtigen Indikator der Investitionen (erfasst werden in der Auslandsunternehmenseinheiten-Statistik die Bruttoinvestitionen in Sachanlagen) brachten die auslandskontrollierten Unternehmen 2019 ein knappes Drittel (29,3%) des Gesamtwertes aller Unternehmen auf, wobei sie in den Bereichen Information und Kommunikation (ÖNACE J; 69%) und Finanz- und Versicherungsleistungen (ÖNACE K; 74%) sogar deutlich mehr als die Hälfte zu den Gesamtinvestitionen beitrugen. Nach Abteilungen fanden sich die höchsten Anteile bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (ÖNACE C29; Anteil der auslandskontrollierten Unternehmen an den Gesamtinvestitionen von 80%), den Rundfunkveranstaltern (ÖNACE J60) mit 81%, der Telekommunikation (ÖNACE J61) mit 85%, und der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen mit 96%.
Ähnliche Bedeutung für die weitere Entwicklung der Unternehmen wie die Investitionen weisen die im Rahmen der Auslandsunternehmenseinheiten-Statistik alle zwei Jahre erfassten Daten zur innerbetrieblichen Forschung und experimentellen Entwicklung (F&E) auf. Die überdurchschnittlich hohe Forschungsorientierung der auslandskontrollierten Unternehmen drückt sich dabei in dem Umstand aus, dass die knapp über 3% auslandskontrollierten Unternehmen mehr als die Hälfte (2019: 51,5%) aller Forschungsausgaben im Unternehmenssektor tätigten. (Datenquelle und -referenz für diesen Bereich bildet die zweijährlich durchgeführte Erhebung über Forschung und experimentelle Entwicklung der Statistik Austria.)
Der absolute Wert der F&E-Ausgaben der auslandskontrollierten Unternehmen erreichte 2019 knapp 4,5 Mrd. EUR (bei 8,7 Mrd. EUR im Unternehmenssektor insgesamt). Beinahe drei Viertel (72,3%) stammten dabei von Unternehmen mit Tätigkeitsschwerpunkt in der Herstellung von Waren (ÖNACE C), wobei v.a. die Bereiche Herstellung von elektronischen Erzeugnissen und Datenverarbeitungsgeräten, Herstellung von elektrischen Ausrüstungen, Maschinenbau und Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen (jeweils zwischen 12% und 15% aller F&E-Ausgaben der auslandskontrollierten Unternehmen) hervorstachen. Der Wirtschaftsbereich Forschung und Entwicklung selbst lag 2019 ebenfalls in diesem Intervall, nämlich bei einem Anteil von 12,9%, bei einem Anteil von nur 0,8% der auslandskontrollierten Einheiten.
Beim Personaleinsatz für die F&E erreichten die österreichischen Töchter internationaler Konzerne ebenfalls überdurchschnittliche 42% Anteil an allen im Unternehmenssektor mit Forschung und Entwicklung befassten Beschäftigten, fast jede/r Zwanzigste ihrer unselbstständig Beschäftigten war somit in diesem Aufgabenbereich tätig (zum Vergleich: nur jede/r 41. aller österreichischen Unternehmen).
Die bestimmenden Unternehmenszentralen für inländische Unternehmen unter Auslandskontrolle befanden sich 2019 wie auch in den Jahren davor
Nach den Beschäftigungsanteilen ergibt sich eine nur geringfügig andere Länderreihung: Deutschland (49%), Schweiz (10%), USA (5,5%), Italien (4,2%), Niederlande (3,5%), Frankreich (3,4%) und Vereinigtes Königreich mit 3%.
Drei Viertel (74,4%) der auslandskontrollierten Unternehmen wurden somit von Konzernzentralen in der EU gesteuert (für 2019 noch inkl. Vereinigtes Königreich!), die Unternehmenszentralen der restlichen 26% saßen zu drei Vierteln in der Schweiz, Liechtenstein, den USA, Russland oder Japan.
Die Statistik der heimischen Unternehmenseinheiten
unter ausländischer Kontrolle umfasst jene (aktiven) Wirtschaftseinheiten,
die zu mehr als
50% unter ausländischer Kontrolle (Kapitalbeteiligung) stehen.
Stichtag für die Erfassung der Mehrheitsverhältnisse war für das
Berichtsjahr 2019 der
Die Untergliederung der Statistik erfolgt einerseits nach Wirtschaftsaktivitäten der auslandskontrollierten Unternehmen, andererseits nach Sitzland der kontrollierenden ausländischen Einheit. Diese beiden Dimensionen sind gemäß EU-Verordnung in gegenläufiger Detailliertheit zu kombinieren: d.h. je detaillierter die Aktivitätsgliederung, desto gröber die geographische Unterteilung (d.h. im Wesentlichen weniger Merkmalsausprägungen = weniger Länder) und umgekehrt. Zu erfassen sind die NACE Rev.2-Abschnitte B – N.
Laut EU-Verordnung sind für Inward-FATS folgende Variablen jährlich zu erstellen:
In zweijährigem Abstand, immer zu ungeraden Berichtsjahren, sind zusätzlich folgende F&E-Variablen zu übermitteln:
Diese Größen sind zwar nur für die NACE Rev.2-Abschnitte B – F an Eurostat zu liefern, werden für nationale Zwecke jedoch auch für die restlichen von der FATS-Statistik abgedeckten Wirtschaftsbereiche ausgewiesen.
Die Erstellung der Statistik erfolgt jährlich, erstes Berichtsjahr war das Jahr 2007. Die Ergebnisse werden jeweils Anfang Oktober des zweiten auf das Berichtsjahr folgenden Kalenderjahres veröffentlicht (also z.B. Anfang Oktober 2021 für das Berichtsjahr 2019).
Die nationale Verordnung folgt sowohl in der Frage der Gliederungsdimensionen und -tiefe, als auch in der Frage des Merkmalsspektrums den EU-Vorgaben. Eine nationale Abweichung von den EU-Vorgaben ist jedoch wie erwähnt der Umstand, dass keine aktivitätsmäßige Eingrenzung der F&E-Variablen erfolgte.
Die Daten werden seit dem Berichtsjahr 2008 nach ÖNACE 2008, der nationalen Version der europäischen NACE Rev.2, ausgewiesen (davor: ÖNACE 2003).
Aufgrund der eher geringen Gesamtpopulation und der gegebenen Schutzinteressen einzelner Unternehmen (Geheimhaltung) sind der Ergebnisdarstellung bei Detailliertheitsgrad etc. relativ enge Grenzen gesetzt.