Im Berichtsjahr 2019 beschäftigten
Geographisch waren die Auslandstöchter hauptsächlich in den EU-Ländern zu finden (2/3 der Einheiten), wobei hier neben Deutschland (14% der Einheiten und 13% der Auslandsbeschäftigten) vor allem die jüngeren EU-Mitgliedsländer eine wesentliche Rolle spielen. Es sind dies:
Außerhalb der EU wurden 2019 die meisten Auslandsbeschäftigten in den Vereinigten Staaten (Anteil: 5,4%), in Russland (4,6%), in China (4,2%) und in der Ukraine (2,6%) gezählt. Insgesamt fanden sich 2019 Auslandstöchter österreichischer Unternehmen in 116 Staaten der Welt.
Bei der Betrachtung der Ergebnisse zu den Umsatzerlösen ist in einzelnen Ländern der markante Einfluss der dort angesiedelten internationalen Handelstöchter v.a. im Mineralöl- und Rohstoffbereich zu berücksichtigen. Diese gehören zwar oft nicht-österreichischen multinationalen Konzernen an, werden jedoch über Zentralen in Österreich kontrolliert. Dies gilt insbesondere für die Schweiz, wo sich nur 2,8% aller österreichischen Auslandstöchter finden und der Beschäftigtenanteil sogar nur 1,4% erreicht. Die Umsätze machten mit 72 Mrd. Euro 2019 jedoch 16% der gesamten Umsätze österreichischer Auslandstöchter aus, die Schweiz nahm damit den 1. Platz unter allen Ländern ein. Auch die amerikanischen Auslandstöchter melden verhältnismäßig hohe Umsätze und liegen mit knapp 53 Mrd. Euro oder 11,5% Anteil an dritter Stelle hinter den deutschen Auslandstöchtern mit 12,2% Anteil (55,8 Mrd. Euro).
Die Kategorie der sogenannten Offshore-Finanzzentren (Steueroasen) fällt in der österreichischen Outward-FATS-Statistik traditionell kaum ins Gewicht. In diesen Ländern angesiedelte Auslandstöchter umfassen nur etwas mehr als 2% aller Einheiten und rund 1% der insgesamt erfassten Auslandsbeschäftigten sowie 2,4% der Auslandsumsätze. Nach Unternehmensanzahl, Beschäftigten und Umsatz bildete dabei 2019 wieder Singapur das wichtigste Zielland für österreichische Unternehmen. Gemessen an den Beschäftigten folgen dahinter die Philippinen, Hongkong und Liechtenstein, zusammen genommen erreichen diese vier Länder mehr als 96% der gesamten Beschäftigtenzahl in den Steueroasen.
Gemessen an den Beschäftigtenzahlen waren österreichische Unternehmen 2019 über ihre ausländischen Mehrheitsbeteiligungen weiterhin vor allem im Einzelhandel (16% der Beschäftigten in Auslandstöchtern), im Großhandel (8,3%), im Fahrzeugbau (8,1%) und in den Finanzdienstleistungen (6,9%) und in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit 6,8% der Auslandsbeschäftigten tätig.
Der gesamte Bereich der Herstellung von Waren brachte es bei einem Anteil von 35% der Einheiten auf insgesamt 43% der Beschäftigten aller heimischen Tochterunternehmen im Ausland, der Handel auf knapp 26%, die Finanz- und Versicherungsleistungen auf 10% und das Bauwesen auf 4,6% der Beschäftigten.
Betrachtet man die Auslandsaktivitäten nach den Branchen der inländischen
Mutterunternehmen (also die Frage, welche inländischen Wirtschaftsbereiche
sich durch besonders zahlreiche Unternehmensbeteiligungen im Ausland
auszeichnen) ist zu beachten, dass beinahe die Hälfte der Mutterunternehmen
(42%, mit 45,5% aller Auslandsunternehmen) entweder als Beteiligungsgesellschaft
in ÖNACE
Bei den Auslandsaktivitäten inländischer Unternehmenseinheiten
kann eine zusätzliche Unterscheidung danach getroffen werden, ob diese
Unternehmenseinheiten „echt“ österreichische Unternehmen(sgruppen) sind oder
selbst wiederum unter ausländischer Kontrolle stehen. Schränkt man
das Beobachtungsspektrum auf Erstere ein, so reduzieren sich die
Die Erfassung der Auslandsunternehmenseinheiten von in Österreich ansässigen Unternehmen erfolgt im Rahmen der Erhebung der Direktinvestitionsbestände durch die OeNB. Für die FATS-Statistik sind dabei nur jene Auslandsbeteiligungen relevant, die mehr als 50% Anteil am Gesellschaftskapital darstellen und somit ein Indiz für unternehmerische Kontrolle bieten. Diese Daten werden auf Basis der nationalen Auslandsunternehmenseinheitenstatistik-Verordnung und im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen Oesterreichischer Nationalbank und Bundesanstalt Statistik Österreich der Statistik Austria zur Erstellung der FATS-Statistiken zur Verfügung gestellt.
Während für den Bereich der Inward-FATS-Statistik zur Sicherung der Vollständigkeit auf ergänzende Verwaltungsdaten zurückgegriffen werden kann, basiert die Outward-FATS-Statistik ausschließlich auf Erhebungsdaten. Zur Begrenzung der Meldebelastung der auskunftspflichtigen Unternehmen kommt dabei eine Meldegrenze zur Anwendung; die dadurch nicht erhobenen kleineren Einheiten werden – derzeit – nicht gesondert zugeschätzt. Es ergibt sich somit eine geringe Untererfassung in der Statistik, die jedoch in erster Linie nur für die Anzahl der Einheiten von Relevanz ist.
Die EU-Verordnung, wie auch die nationale Verordnung, sieht für den Outward-FATS-Bereich die jährliche Darstellung der Merkmale
vor.
Diese sind nach den Dimensionen Wirtschaftsaktivität (der Auslandsunternehmenseinheiten) und Standortland (der Auslandsunternehmenseinheiten) zu untergliedern, wobei die beiden Dimensionen wie im Falle der Inward-FATS-Statistik in gegenläufiger Detailliertheit zu kombinieren sind.
Die Erstellung der Statistik erfolgt jährlich, erstes Berichtsjahr war das Jahr 2007. Die Ergebnisse werden üblicherweise Anfang Oktober des zweiten auf das Berichtsjahr folgenden Kalenderjahres veröffentlicht (also z.B. Anfang Oktober 2021 für das Berichtsjahr 2019).
Die Daten werden seit dem Berichtsjahr 2008 nach ÖNACE 2008, der nationalen Version der europäischen NACE Rev.2, ausgewiesen (davor: ÖNACE 2003). Der Erfassungsbereich der Statistik umfasst gemäß nationaler Verordnung die ÖNACE 2008-Abschnitte B – S mit Ausnahme des Abschnittes L – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung.
Während das EU-Konzept nur den Nachweis von Auslandsunternehmenseinheiten in Nicht-EU-Ländern vorschreibt, werden in der nationalen Version auch jene in den EU-Mitgliedsländern dargestellt. Zudem werden in Erweiterung zum EU-Konzept nicht nur Auslandstöchter von österreichischen Konzernzentralen (= Unternehmen, die von keiner ausländischen Unternehmenseinheit kontrolliert werden, siehe oben) inkludiert, sondern alle von in Österreich ansässigen Unternehmenseinheiten kontrollierten Auslandstöchter.
Aufgrund der eher geringen Gesamtpopulation sind der Ergebnisdarstellung bei Einhaltung der nationalen Geheimhaltungsregeln relativ enge Grenzen (Detailliertheitsgrad etc.) gesetzt.