Die Statistik zu den schnellwachsenden Unternehmen („High-Growth-Enterprises“) stellt jene Arbeitgeberunternehmen dar, die über einen dreijährigen Zeitraum ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Anzahl ihrer unselbständig Beschäftigten aufweisen, das mindestens 10% beträgt. Damit die Anteile der schnellwachsenden Unternehmen an der gesamten Anzahl der Arbeitgeberunternehmen nicht verzerrt werden, werden für die Ermittlung der Anzahl der schnellwachsenden Unternehmen alle Unternehmen ausgeschieden, die zu Beginn der Beobachtungsperiode weniger als 10 unselbständig Beschäftigte aufweisen, da sich bei diesen Unternehmen ein absolut kleiner Beschäftigtenzuwachs in hohen prozentuellen Zuwächsen niederschlägt.
Die Ergebnisse der Statistik der schnellwachsenden Unternehmen werden auch für die Erstellung eines Leitindikators über „High Growth Innovative Enterprises“ im Rahmen der Agenda „Europe 2020“ verwendet. Der Europäische Rat forderte die Europäische Kommission im Februar 2011 auf, einen neuen Indikator für Wachstum und Beschäftigung im Rahmen der Strategie 2020 zu etablieren, um die Fortschritte hinsichtlich von Innovationen zu überwachen. Statistik Austria partizipierte an dieser Testdatensammlung für das Berichtsjahr 2010. Mit weiteren Datensammlungen in den Jahren 2011, 2012 und 2013 zu den Jahren 2008, 2009, 2011 und 2012 wurde eine vergleichbare Zeitreihe geschaffen. Im Rahmen der diesjährigen Datensammlung wird der Datenreihe das Berichtsjahr 2013 hinzugefügt. Seit dem aktuellen Berichtsjahr ist die Erstellung der Statistik zu Schnellwachsenden innovativen Unternehmen auf europäischer Ebene verpflichtend.
Die Anzahl schnellwachsender Unternehmen liegt für sechs Zeiträume vor: 2005 bis 2008, 2006 bis 2009, 2007 bis 2010, 2008 bis 2011 und 2009 bis 2012 und 2010 bis 2013.
2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | |
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Anzahl der schnellwachsenden Unternehmen (durchschnittliches jährliches Wachstum von 10%; 10 unselbst. Beschäftigte am Anfang der Wachstumsperiode) | ||||||
Anzahl der Arbeitgeberunternehmen mit >=10 unselbst. Beschäftigten | ||||||
Anteil schnellwachsender Unternehmen an Arbeitgeberunternehmen in % | 9,0 | 6,3 | 5,7 | 6,2 | 6,8 | 7,5 |
Im Jahr 2013 ist die Anzahl der Arbeitgeberunternehmen
Im „Produzierenden Bereich“ (ÖNACE Abschnitte B-F) ist der Anteil an Wachstumsunternehmen im Jahr 2013 mit 6,9% niedriger als im „Dienstleistungsbereich“ (ÖNACE Abschnitte G-S) mit 7,7%.
Auf Abschnittsebene der ÖNACE 2008 finden sich hohe Anteile an schnellwachsenden Unternehmen für 2013 in den Wirtschaftsbereichen „Sonst. wirtschaftliche Dienstleistungen“ (11,9%), „Information und Kommunikation“ (11,8%) sowie „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ und „Erziehung und Unterricht“ (je 9,4%). Den geringsten Anteil an schnellwachsenden Unternehmen weisen die Abschnitte „Bergbau“ mit 3,5% und „Wasserversorgung und Abfallentsorgung“ mit 3,9% auf.
Im Zeitverlauf weist der Wirtschaftsbereich „Information und Kommunikation“ konstant (in allen sechs Berichtjahren unter den Top 3) hohe Anteile schnellwachsender Unternehmen an Arbeitgeberunternehmen mit mehr als 10 unselbst. Beschäftigten auf (2008:14,1%; 2009:10,6%; 2010:9,8%; 2011:9,7%; 2012: 10,8%; 2013: 11,8%). Im Bereich „Sonst. wirtschaftliche Dienstleistungen“ liegt der Anteil im Jahr 2008 bei 12%, 2009 bei 8,7%, 2010 bei 8,6%, 2011 bei 10%, 2012 bei 12% und 2013 bei 11,9% und zählt damit ebenso zu den Bereichen mit konstant (in fünf von sechs Berichtsjahren unter den Top 3) hohen Anteilen.
Betrachtet man die Rechtsformen, haben den höchsten Anteil an schnellwachsenden Unternehmen 2013 die Kapitalgesellschaften mit 8,7%. Einzelunternehmen liegen bei 5,0% und Personengesellschaften bei 5,7%.
In den Bundesländern liegt der höchste Anteil an Wachstumsunternehmen 2013 in Wien (9,0%), gefolgt von Oberösterreich (7,7%) und Vorarlberg (7,4%). Den geringsten Anteil weisen Kärnten (5,9%) sowie Tirol (6,5%) auf.
Unter den NUTS3-Regionen liegen Wien (9,0%), Graz (8,7%) und Steyr-Kirchdorf (8,4%) vorne. Die niedrigsten Anteile weisen das Mittelburgenland (3,8%) sowie Lungau und Liezen (je 4,4%) auf.
Wachstumsunternehmen mit den meisten unselbständig Beschäftigten
finden sich 2013 in den Wirtschaftsbereichen „Herstellung von Waren“
Weiterführende Hinweise zur Methodik der Datensammlung