Im Jahr 2021 sparten die österreichischen Haushalte 11,8% ihres verfügbaren Einkommens. Im Kalenderjahr 2020 lag die Sparquote bei 14,4%, im Jahr 2019, vor der Covid-Krise, bei 8,5%.
Die hier veröffentlichten Zahlen beziehen sich hauptsächlich auf den Sektor Private Haushalte einschließlich Privater Organisationen ohne Erwerbscharakter (S.14+S.15). Dargestellt werden die laufenden Transaktionen, also (verfügbares) Einkommen, Konsum und Sparen. Grundlage sind die für EU-Zwecke erstellten Vierteljährlichen VGR-Konten für alle institutionellen Sektoren.
Die Standarddarstellung besteht in der Veröffentlichung von gleitenden Summen über jeweils vier Quartale („rolling years“ bzw. „gleitende Jahre“). Zusätzlich werden die Ergebnisse der nichtfinanziellen Sektorkonten unbereinigt und saisonbereinigt ausgewiesen. Die Rechnung erfolgt nur zu laufenden Preisen („nominell“).
Die Zeitreihe ist abgestimmt mit den vierteljährlichen Ergebnissen für die VGR-Hauptaggregate. Quelle für den Sektor "Übrige Welt" ist die Zahlungsbilanz. Die Kontenfolge des Sektors „Staat" basiert auf den Ergebnissen der vierteljährlichen Berechnung der Staatseinahmen und -ausgaben.
Die finanziellen Konten der Sektoren außer des Sektors Staat veröffentlicht die Oesterreichische Nationalbank im Rahmen der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung. Die finanziellen Konten des Sektors Staat werden quartalsweise und jährlich von Statistik Austria berechnet.
Das Verfügbare Einkommen der Privaten Haushalte ist der Saldo aller laufenden einkommensbezogenen Transaktionen (Primäreinkommen und Umverteilung), es setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
abzüglich
ergänzt um sonstige laufende Transfers.
Das Sparen im Sinn der VGR ist jener Teil des (laufenden) verfügbaren Einkommens, der nicht konsumiert wird, und damit für Sachvermögensbildung (i.w. Investionen) und Geldvermögensbildung zur Verfügung steht.
Die Sparquote ist der Quotient aus Sparen und verfügbarem Einkommen (einschließlich Veränderung betrieblicher Versorgungsansprüche). Üblich sind zwei Sparquotenkonzepte - netto und brutto, je nachdem, ob die Abschreibungen im Selbständigeneinkommen/Betriebsüberschuss (und damit im Verfügbaren Einkommen und im Sparen) berücksichtigt sind oder nicht. Ökonomisch aussagekräftiger ist die hier verwendete Netto-Sparquote, die Bruttoquote hat gewisse Vorteile hinsichtlich der Vergleichbarkeit des Niveaus von Länderdaten.
Ziel der Erstellung der vierteljährlichen nichtfinanziellen Sektorkonten ist die Erstellung von Konten für den Euroraum und die EU. Die Rechnung wird für die Konjunkturanalyse in der Europäischen Union und zur Durchführung der Geldpolitik im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion als erforderlich angesehen. Die Erstellung der europäischen Sektorkonten erfolgt durch Eurostat und die EZB auf Basis der Meldungen der einzelnen Mitgliedstaaten. Diese sind angehalten, die Daten spätestens 90 Tage nach Ablauf des Quartals, auf das sich die Daten beziehen, zu übermitteln. Aktuelle Quartalswerte für die EU und den Euroraum veröffentlicht Eurostat jeweils 4 Monate nach Quartalsende.
Die Ergebnisse der europäischen vierteljährlichen nichtfinanziellen Sektorkonten sind unter folgenden Links zu finden:
31.03.2022 | Sparquote der privaten Haushalte 2021 auf 11,8% gesunken | ![]() |
01.04.2021 | Sparquote der privaten Haushalte 2020 auf 14,5% gestiegen | ![]() |